Ich versuche bei allem im Leben auch immer die andere Seite zu sehen. Die Krankheit ist nicht schön und ich hatte bedingt dadurch viel Schmerzen und leide zum Teil jetzt noch an den Folgen der Behandlung. Ohne den Krebs – vor allem nicht ohne das Rezidiv – hätte ich aber niemals so innegehalten und mein Leben kritisch beleuchtet. Ich habe gelernt, gelassener zu werden und Dinge anders wertzuschätzen, vor allem den Wert meiner Gesundheit. Ich versuche immer aus allem auch etwas positives zu ziehen. Ich hatte das Glück, dass ich die Krankheit zwei mal überstanden habe und vielleicht sogar stärker aus dieser Zeit heraus gekommen bin. Nicht jeder in meinem Umfeld konnte gut mit meiner Situation umgehen und ich habe während dieser Zeit Menschen verloren, die mir sehr wichtig waren und die ein Loch in meinem Leben hinterlassen haben. Dieses zu verstehen war nicht ganz einfach für mich, da ich ja keine greifbare Schuld an meiner Erkrankung und Situation hatte. Dennoch muss ich jedem zugestehen, dass er sich entfernt, wenn er nicht gut damit umgehen kann, einen nahestehenden Menschen plötzlich in einem Zustand zu sehen, der nicht sehr schön ist. Auf der anderen Seite waren plötzlich Menschen für mich da, die ich zuvor eher flüchtig kannte und die sich extrem gekümmert und mich aufgefangen haben. Besonders froh war ich persönlich um die, die mir „normal“ gegenüber getreten sind, da das der Umgang war, der mir am liebsten war. Obwohl der Krebs viele Schmerzen und Probleme mit sich gebracht hat, so war auch er es, der die entscheidende Wendung in mein Leben gebracht hat, die ich nicht mehr missen möchte.
Meine Geschichte
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