Mit Hilfe der Diakonie und des DRK gründete im Jahre 2002 ein betroffener Mann aus dem Siegerland die „BPS-Prostatakrebs-Selbsthilfegruppe Siegen“, die sich heute großer Akzeptanz erfreut. Unter dem Motto „Zusammen sind wir stark“ nahm Lothar Stock sich damals vor, auch andere betroffene Männer zu erreichen. Auch die Sorge über die ständig wachsende Zahl der Neuerkrankungen (es sind etwa 65.000 pro Jahr allein in Deutschland) ließ ihn die Initiative dazu ergreifen. Sein Engagement wurde weit über die Region hinaus gut angenommen.
Die Siegener Selbsthilfegruppe hält es für sehr wichtig, den „Gegner Krebs“ erst einmal besser kennen zu lernen, um sich gegen die durch ihn erzeugten Ängste und Verunsicherungen zu wehren. Dazu muss man sich zunächst einmal umfassend informieren. Je mehr man über seine eigene Erkrankung weiß, desto eher ist man in der Lage, wichtige und vor allem richtige Entscheidungen zu treffen. Deshalb werden auch immer wieder Fachleute eingeladen, um den Betroffenen die neuesten Informationen rund um ihre Erkrankung zu übermitteln.
Lothar Stock erinnert sich noch genau daran, dass bei der ersten Gruppensitzung vor 15 Jahren sechs Männer da waren. „Und ich hatte nicht daran zu denken gewagt, dass die Gruppe derartig schnell wächst“, sagt er rückblickend. Dieser enorme Zuwachs liegt nach Stocks Meinung daran, dass neben der grundsätzlichen Information über den Prostatakrebs jeder auch von den Erfahrungen des anderen profitiert: Die Betroffenen treffen sich einmal im Monat und setzen sich mit ihrer Krankheit auseinander. Sie tauschen ihre persönlichen Erfahrungen aus und helfen sich gegenseitig. Alles wird vertraulich behandelt. „Und in der Gemeinschaft von Betroffenen merkt man, dass man eben doch nicht alleine ist. Auf diese Weise lernt man, mit seiner Krankheit besser umzugehen“, so Stock weiter.
In den vergangenen 15 Jahren war die Gruppe sehr aktiv: Zuerst schloss man sich dem übergeordnetem Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. (BPS) an, unter dessen Dach in Deutschland fast 250 Selbsthilfegruppen existieren. Danach wurden drei bekannte Fachärzte als Schirmherren gefunden, nämlich die Chefärzte Prof. Dr. Peter Fritz, Dr. Peter Weib und Dr. Johannes Spelz aus Siegen. Vom Finanzamt kam schließlich auch noch die Anerkennung als gemeinnütziger Verein. Außerdem ist die Gruppe auch offizieller Kooperationspartner der beiden in Siegen existierenden Prostatakarzinomzentren.
Nach 15 Jahren ist diese Gruppe aus der Selbsthilfearbeit des Siegerlandes nicht mehr wegzudenken. Wer nähere Auskünfte wünscht, wendet sich vertrauensvoll an Lothar Stock, den Vorsitzenden des Vereins (Tel.: 02735-5260). Weitere Informationen auch im Internet unter www.prostatakrebs-siegen.de.